Trainer-Dämpfer & VfB-Pleite! Bayern duldet keine Real-Ablenkung
05.05.2024 | 14:00 Uhr
Als der geschlagene FC Bayern am Samstagabend mit dem Bus die Heimreise nach München antrat, war das 1:3 (1:1) beim VfB Stuttgart schon kein Thema mehr.
Mit Blick auf das immens wichtige Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch (21:00 Uhr/DAZN) in der Champions League bei Real Madrid verschwende er "keine Sekunde mehr" an die Pleite im Liga-Topspiel bei den Schwaben, sagte Thomas Tuchel bestimmt.
Die Niederlage, ergänzte der Bayern-Trainer, sei "schon wieder vergessen. Im Bus denken wir nur noch daran, was wir am Mittwoch brauchen und wie wir es am besten machen. Weiter geht's!" Serge Gnabry lieferte am Sky Mikrofon bereits erste Ansätze, wie es gegen Real klappen kann: "Wir müssen die Torchancen, die wir uns herausspielen, nutzen und sie im Endeffekt dann killen. Im Hinspiel haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten sehr viele Torchancen, hätten vielleicht ein, zwei Tore mehr machen können, um da auch den Sack zuzumachen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt für Mittwoch."
Sportvorstand Max Eberl zeigte sich zuversichtlich, "dass wir das schnell abhaken. Der große Fokus gilt Bernabeu. Das Selbstvertrauen ist ungebrochen."
Schon vor dem Viertelfinale gegen Arsenal habe man trotz eines blamablen 2:3 zuvor in der Liga in Heidenheim gezeigt, so Eberl, "dass wir sehr, sehr schnell umschalten können. Die Jungs haben Qualität, das wird keine Auswirkung auf das Spiel am Mittwoch haben."
Ebenfalls keine Auswirkung auf das Spiel sollen die jüngsten Trainer-Dämpfer haben. Ralf Rangnick, der nach den erfolglosen Bemühungen um Xabi Alonso und Julian Nagelsmann der auserkorene Tuchel-Nachfolger war, sagte dem deutschen Rekordmeister jüngst ab. Eine Entscheidung, die für Eberl und Co. "überraschend" kam. Zudem bekannten sich auch weitere Kandidaten wie Roberto De Zerbi und Roger Schmidt zu ihren Klubs.
Bei den Spielern sei die Trainersuche zwar auch ein Thema, wie Gnabry nach der Pleite in Stuttgart am Sky Mikrofon verriet, ablenken wolle man sich dadurch aber nicht lassen: "Natürlich ist es ein Thema, aber was soll man machen? Es wird schon die richtige Lösung gefunden werden und am Ende des Tages sind wir die Spieler, die auf dem Platz stehen und spielen. Den Rest machen die anderen."
Deshalb gehe der Blick nun vollkommen in Richtung Real und das Ziel Wembley. Kapitän Manuel Neuer sprach von einem "Finale für uns, das wir gewinnen wollen". Um sich den Traum vom Endspiel am 1. Juni in London zu erfüllen, müssen die Bayern bei den Königlichen nach dem 2:2 im Hinspiel siegen. Der FC Bayern, fügte der Keeper selbstbewusst an, sei "ganz klar in der Lage, dieses Spiel für uns zu entscheiden".
Allerdings plagen die Bayern neue Personalsorgen. Raphael Guerreiro musste schon nach 17 Minuten mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden, er humpelte auf Krücken aus dem Stadion und fällt wohl aus. Eric Dier erlitt eine Platzwunde am Kopf.
"Wir machen mehr Mediziner-Sitzungen als alles andere. Da geht es darum, wer wie lange spielen kann. Der kann 60 Minuten, der 30, der gar nicht, bei dem müssen wir abwarten, der kommt am Montag zurück. Das ist die Situation", sagte Tuchel geknickt: "Das ist ein roter Faden, der sich durch die Saison zieht - leider. Es ist wie verhext."
Immerhin: Matthijs de Ligt soll laut Tuchel nach seiner Innenbandverletzung am Sonntag wieder mit der Mannschaft trainieren. "Dann werden wir sehen, wie die Reaktion ist."